Mit der Anhebung der EBITDA-Prognose ist Wirecard an der Börse endlich ein kleiner Befreiungsschlag gelungen. Nun richten sich alle Augen auf die Bilanzpräsentation am Donnerstag. Kann Wirecard-Boss Braun nachlegen?
Der Vorwurf illegaler Praktiken, der durch dubiose Quellen lanciert wurde, ist eigentlich nur eine Begleiterscheinung des Kurseinbruchs bei Wirecard. Dass die Shortattacke auf so fruchtbaren Boden gefallen ist, liegt an der Bilanz des Zahlungsdienstleisters.
Das Wachstum wurde mit kontinuierlichen Zukäufen vorangetrieben, das hat die Position der immateriellen Vermögensgegenstände auf fast 700 Mio. Euro aufgebläht - bei einem Eigenkapital von 1,15 Mrd. Euro. Zugleich konnte das Unternehmen nur selten freie Cashflows erwirtschaften und hat das Wachstum stattdessen mit großen Kapitalmaßnahmen finanziert.
Diese beiden Aspekte werden am Donnerstag besonders im Fokus stehen, also zum einen die Frage, ob Wirecard schlüssig belegen kann, dass die immateriellen Vermögensgegenstände nachhaltig werthaltig sind. Und zum anderen, ob das Unternehmen mittlerweile in der Lage ist, trotz weiterer Investitionen in das Wachstum freie Cashflows zu erwirtschaften.
Fallen die Erläuterungen des Managements zufriedenstellend aus, könnte die Aktie noch deutlich zulegen, denn der kurzfristige Abwärtstrend wurde in der letzten Woche gebrochen. Es bleibt zu hoffen, dass die in der Tendenz eher unkritischen Analysten, die den Wert covern, CEO Braun endlich einmal zu überzeugenden Antworten nötigen.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass Wirecard am Donnerstag mit der Bilanzpräsentation überzeugen wird, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Deutschen Bank mit einem aktuellen Hebel von 2,4 nutzen. Die Barriere liegt bei 23,55 Euro.
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